Während in Oakland noch die Reste der Championship-Parade weggefegt werden, laufen bei den anderen 29 Teams der Liga die Planungen für nächste Saison längst auf Hochtouren. #NBACHEF wirft einen Blick auf die Eliminierten, analysiert ihr Jahr und prognostiziert den bevorstehenden Sommer.
Saison 14/15
In der Wüste von Arizona weht ein seltsamer Wind. Die Euphorie der letzten beiden Jahre, als die Suns zwei Mal knapp an den Playoffs scheiterten, scheint verflogen. Vergangene Saison begann erneut vielversprechend. Mit ihrem gefährlichen Point Guard Trio Goran Tragic, Eric Bledsoe und Mikrowelle Isaiah Thomas spielte Phoenix lange um die letzten beiden Playoff-Ränge mit.
Dragic und Thomas wurden aber zur Trade Deadline abgegeben. Im Gegenzug kam unter anderem Brandon Knight nach Phoenix - noch ein Point Guard, aber jetzt nur noch einer neben Bledsoe. Das letzte Saisondrittel verlief enttäuschend für die Mannschaft von Head Coach Jeff Hornacek. Am Ende verpasste Phoenix die Playoffs deutlich.
Das Spiel der Suns wird ab der neuen Saison nicht mehr so Guard-lastig sein wie in den vergangenen beiden Jahren. Auch das Trainerteam dürfte das mittlerweile eingesehen haben. Neben Eric Bledsoe, dessen Standing in der Suns-Organisation niemals zu 100 Prozent ersichtlich ist, muss das Team vor allem die Vertragssituation von Brandon Knight klären. Der möchte verlängern und wird als Restricted Free Agent mit großer Wahrscheinlichkeit auch künftig hier spielen.
'He's just trying to make the right play, trying to win,' #Suns' Knight says of Bledsoe - http://t.co/tmjiJ0pU2o pic.twitter.com/kYrz8Ga8Kn
— Arizona Sports 98.7 (@AZSports) May 23, 2015
Highflyer Gerald Green, der beide Flügelpositionen spielen kann, Brandan Wright und Marcus Thornton sind ebenfalls Free Agents. Niemand von ihnen gilt als unantastbar, wenngleich Green dank seiner Fähigkeiten als Distanzschütze und Wright wegen seiner elitären Shotblocker-Qualitäten interessant sind.
Shooting und das Spiel unter den Brettern sind Phoenix' größte Schwachstellen. Mit Markieff Morris hat Hornacek zwar einen vielseitigen Power Forward, auf der Center-Position den jungen Ukrainer Alex Len. Beide machten einen deutlichen Leistungssprung, es fehlt ihnen aber an Konstanz und dem Team an adäquaten und qualitativen Ersatzspielern für eine solide Rotation.
Die Phoenix Suns brauchen also dringend Verstärkung unter den Körben. Wunschkandidaten wie LaMarcus Aldridge und Kevin Love sind nicht sehr realistisch. Der absolute Jackpot wäre natürlich DeMarcus Cousins - nicht nur, weil er mit seinem ex-Wildcats Teamkollegen Bledsoe wiedervereint wäre, sondern weil er diese Suns auf Anhieb zu einem Schwergewicht im Westen machen würde.
Die Suns haben einen talentierten und gut eingespielten Kern. Eric Bledsoe (13 Mio. $), die Morris-Zwillinge (8 Mio. $ bzw. 5 Mio. $) und P.J. Tucker (5 Mio. $) sind langfristig gebunden. Zudem hat Phoenix für seine Youngster Len, TJ Warren, Reggie Bullock und Archie Goodwin (günstige) Team-Optionen. All diese Jungs sind noch mindestens zwei Jahre im Kader.
Danny Granger spielt auch noch Basketball. „The wet donkey“ steht auch zur kommenden Saison unter Vertrag (2,2 Mio. $). Bleibt er gesund, kann der ehemalige Allstar seinem Team wichtige Entlastung von der Bank bringen.
Draft
Phoenix' größte Schwachstelle war nach den Abgängen von Dragic und Thomas das Shooting aus der Distanz. Auftritt der wohl beste Schütze im Draft: Devin Booker. Den selektierten die Suns an 13. Stelle - der Flügelspieler passt hier rein wie der sprichwörtliche Arsch auf Eimer.
Mit seinem butterweichen Handgelenk entlang der Dreierlinie wirft Booker viele Parallelen zum Shooting Guard des NBA-Champions Golden State auf - Klay Thompson. Seine Reichweite ist unendlich, er kommt meistens aus Screens und bestraft jeden Zentimeter Freiraum postwendend.
Im Kopf ist der jüngste Spieler des Jahrgangs auch schon sehr weit. Er schaltet sehr schnell um, verteidigt individuell und im Teamverbund sehr clever. Er ist zwar nicht der athletischste Flügelspieler, muss noch explosiver werden... seine Gefahr von Außen wird ihm aber auf Anhieb Spielzeit verschaffen.
Phoenix addierte in einem Draft-Day Deal auch noch Stretch Big Jon Leuer hinzu. Der kam aus Memphis im Tausch für Andrew Harrison (44. Pick) und soll das bringen, was nach dem Abgang von Channing Frye im Sommer 2014 zuletzt am dringlichsten fehlte: Spacing und Treffsicherheit von Downtown.
Mit seinem butterweichen Handgelenk entlang der Dreierlinie wirft Booker viele Parallelen zum Shooting Guard des NBA-Champions Golden State auf - Klay Thompson. Seine Reichweite ist unendlich, er kommt meistens aus Screens und bestraft jeden Zentimeter Freiraum postwendend.
Im Kopf ist der jüngste Spieler des Jahrgangs auch schon sehr weit. Er schaltet sehr schnell um, verteidigt individuell und im Teamverbund sehr clever. Er ist zwar nicht der athletischste Flügelspieler, muss noch explosiver werden... seine Gefahr von Außen wird ihm aber auf Anhieb Spielzeit verschaffen.
Phoenix addierte in einem Draft-Day Deal auch noch Stretch Big Jon Leuer hinzu. Der kam aus Memphis im Tausch für Andrew Harrison (44. Pick) und soll das bringen, was nach dem Abgang von Channing Frye im Sommer 2014 zuletzt am dringlichsten fehlte: Spacing und Treffsicherheit von Downtown.
How @DevinBook made his family's sport his own passion: http://t.co/TZ26Tzp2gc pic.twitter.com/sWFnwY2lnk
— Matt Petersen (@TheMattPetersen) June 30, 2015
Kohle
Das Salary Cap Bild der Suns ist entspannt. Auch inklusive Vertragsverlängerung für Brandon Knight und unter der Annahme, dass ein Free Agent wie Wright gehalten wird, stehen General Manager Ryan McDonough bis zu 12 Millionen Dollar an Cap Space zur Verfügung.
Im maximalen Fall sind sogar über 20 Millionen Dollar am Start - die wird Phoenix aber nicht brauchen, denn kein Güteklasse A Free Agent wird in Arizona anheuern wollen.
Flexibilität und Kontrolle sind die Stichwörter - McDonough und die Suns haben nun für moderates Geld bis zu neun Youngster unter Vertrag, die meisten von ihnen bis 2018, einige sogar bis 2019. Bledsoe und Knight verdienen am meisten - auch das spiegelt die teaminterne Hierarchie genauso wieder, wie sie sich auch auf dem Parkett und in Hornaceks System darstellt.
Der Plan ist, natürlich zu wachsen und in ein paar Jahren auf dem dann üppig bestücken Free Agent Markt zuzuschlagen - wenn auch der Salary Cap um bis zu 30 Prozent geklettert ist und all diese Langzeitdeals der Suns lächerlich günstig daher kommen werden.
Im maximalen Fall sind sogar über 20 Millionen Dollar am Start - die wird Phoenix aber nicht brauchen, denn kein Güteklasse A Free Agent wird in Arizona anheuern wollen.
Flexibilität und Kontrolle sind die Stichwörter - McDonough und die Suns haben nun für moderates Geld bis zu neun Youngster unter Vertrag, die meisten von ihnen bis 2018, einige sogar bis 2019. Bledsoe und Knight verdienen am meisten - auch das spiegelt die teaminterne Hierarchie genauso wieder, wie sie sich auch auf dem Parkett und in Hornaceks System darstellt.
Der Plan ist, natürlich zu wachsen und in ein paar Jahren auf dem dann üppig bestücken Free Agent Markt zuzuschlagen - wenn auch der Salary Cap um bis zu 30 Prozent geklettert ist und all diese Langzeitdeals der Suns lächerlich günstig daher kommen werden.
Zukunft
Es ist wirklich schwierig, eine Prognose für dieses Team abzugeben. Ähnlich wie die Denver Nuggets verfügen auch die Phoenix Suns über einen talentierten Kader. Und genau wie bei den Goldklumpen fehlt auch hier ein richtiger Star. Noch. In der heutigen NBA-Landschaft ist das ein großes Manko. Das mussten beide Franchises in den letzten Jahren schmerzhaft erfahren.
Das wahrscheinlichste Szenario für Hornacek & Co. sieht so aus: Phoenix verpflichtet ein oder zwei kleinere Free Agents (Danny Green gilt als heißer Kandidat), räumt die redundanten Teile im Kader auf und spielt im besten Fall erneut um Platz acht mit.
Ein Best-case Szenario würde folgendermaßen aussehen: Die Sonne Arizonas zieht einen großen Namen in den heißen Wüstenstaat. Zum Beispiel Kevin Love, der seine Liebe für Violett entdeckt und seine Schulter am Grand Canyon regeneriert. Love würde perfekt ins System passen - auch wenn er mit seinen bald 27 Jahren vielleicht schon zu alt für diese Suns ist.
In beiden Fällen gilt aber: Phoenix ist gut aufgestellt und kann zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wenn es doch nur nicht in dieser darwinistischen Western Conference wäre…