Nach Media Days, Trainingscamps und ersten Testläufen ist klar: das neue NBA-Jahr 2017/18 ist inoffiziell underways. Wir haben wie gewohnt alle 30 Mannschaften durchgecheckt und prognostizieren euch bis zum echten Start am 17. Oktober die kommende Saison. Heute: die Oklahoma City Thunder.
von GERRIT LAGENSTEIN @GAL_Sports
Flashback
47-35, Playoffs Runde eins (1-4 vs. Houston Rockets)
Plus
Paul George
Carmelo Anthony
Patrick Patterson
Terrance Ferguson
Raymond Felton
Dakari Johnson
Minus
Taj Gibson
Victor Oladipo
Domantas Sabonis
Norris Cole
Enes Kanter
Doug McDermott
Was ist Neu?
Die Erkenntnis, dass das Management nicht nur Stars verlieren kann. Die Abgänge von James Harden und Kevin Durant in den letzten Jahren waren bitter, doch nicht die Schuld von Sam Presti. Dass der GM zu den besten seiner Zunft gehört, bewies er mit zwei Halsabschneider-Trades, die Paul George und Carmelo Anthony in den Sooner State wirbelten. OKC hat wieder eine Big Three.
— OKC THUNDER (@okcthunder) 27. September 2017
Beste Addition
Paul George … Mit der Ankunft von Paul George steht Russell Westbrook nicht mehr im alleinigen Fokus gegnerischer Defensiven. Das kann der Effizienz des MVP nur nützen. Russ zieht Lücken, die PG als eiskalter Shooter dankbar annehmen wird. Dass er defensiv auf einem völlig anderen Level agiert als Tauschware Victor Oladipo sollte auch nicht vergessen werden. OKC hat einen der besten Two-Way-Player der NBA bekommen. Besser hätte es für ein Team, das zuvor fast nur aus Spezialisten bestand, nicht kommen können.
The Planet
Russell Westbrook … 31,6 – 10,7 – 10,4. Ein Triple Double im Schnitt? Galt in der modernen NBA als unvorstellbar. Dann ging Russ auf seine epische „Ich zeig‘ es euch allen Mission“ und bewies, dass er nicht von diesem Planeten sein kann. Er führte ein Team, das ohne ihn Spitzenkandidat auf den ersten Pick der Draft gewesen wäre, im Alleingang in die Playoffs. Mehr Franchise-Player geht nicht.
Russell Westbrook: NBA MVP, record breaker, father...and now author https://t.co/7JSnVxAATw pic.twitter.com/eaPveSqKvp— KOKH FOX 25 (@OKCFOX) 22. August 2017
Rising Star
Steven Adams … Gänzlich von Talent befreit waren die Thunder im vergangenen Jahr abgesehen von Westbrook natürlich nicht oder sie machten das, was ihnen an Fähigkeiten abging durch Einsatz und Leidenschaft wett. So wie Steven Adams. Der Neuseeländer lieferte Karrierebestwerte bei Rebounds und Punkten ab. Adams hat die Startposition auf Center inzwischen mehr verdient als es bei Vorgänger Kendrick Perkins je der Fall war.
Don’t Sleep!
Carmelo Anthony … Melos Effizienz ist am Sinken. 2016/17 legte der Forward sechs Zähler weniger pro Spiel auf als noch vor vier Spielzeiten. Zum alten Eisen gehört der vierfache Olympionike damit aber noch lange nicht. Auch mit 22,4 PPG bleibt Anthony ein hervorragender Scorer. Die Knicks bekamen für ihren Lokalhelden nur deshalb nicht mehr, weil sie den Wechsel zu offensiv forcierten. Melo kann diesen Thunder auf der Vier noch einiges geben.
Dear NEW YORK,— Carmelo Anthony (@carmeloanthony) 25. September 2017
From the day I first met you, I knew we were meant to be together... https://t.co/0kFojmkrve pic.twitter.com/iMbLpTmZtk
Beste Fünf
Westbrook – Roberson – George – Anthony – Adams
Good News
+ Russ hat seine individuelle „Rache“-Saison erledigt, jetzt kann er es KD nur noch mit Teamerfolg zeigen
+ George und Anthony harmonierten bei den Olympischen Spielen in Rio gut
+ Dank Westbrooks vorzeitige Vertragsverlängerung, scheint sogar ein Verbleib von George denkbar
+ Das Team wird in den Playoffs weniger ausrechenbar sein als 2016/17
Bad News
- Für die beiden Stars hat die Tiefe gelitten
- Billy Donovan hatte bereits mit KD und Russ Probleme, das Zusammenspiel von zwei Topspielern zu managen
- In den nächsten beiden Jahren muss jede Menge Luxus-Steuer gezahlt werden. Hält die Geduld des knausrigen Besitzers?
- Die Warriors sind immer noch besser
Was fehlt?
Die Golden State Warriors nicht in der Liga zu haben. Sam Presti hat sein Team im Sommer mehr verstärkt als es sich die Fans in Oklahoma City je erträumt hatten. Ob eine Big Three aus Westbrook, George und Anthony genug ist, um die schier übermächtigen Warriors zu schlagen, darf jedoch bezweifelt werden. Dafür muss das Trio, das vorher jeweils einzeln eine Franchise auf den Schultern trug, noch beweisen, im Zusammenspiel besser sein zu können.
— Fadeaway World (@FadeawayWorld) 2. Oktober 2017
Check 1,2
Die Conference Finals sind ein realistisches Ziel für die Thunder. Vorausgesetzt die Chemie in der Mannschaft stimmt und George wird aus Angst vor einem Abgang im Sommer nicht schon vorzeitig weitergetradet. Trotzdem: Für eine Franchise, die vor etwas mehr als einem Jahr einen der beiden besten Basketballer der Welt verlor, stehen die Thunder exzellent da.
Chef-Orakel
52-30